· 

Ein gebrauchter Tag

Oberliga-Absteiger 1. FCF steuert in der Brandenburgliga weiter auf Erfolgskurs. Mit dem auch in der Höhe verdienten 3:0 (2:0) gegen den BSC Preußen Blankenfelde-Mahlow sind die Frankfurter nun sieben Runden ungeschlagen, bleiben als Tabellenvierter oben dran.

Frankfurt-Coach Jan Muschler war sehr zufrieden. „Die Mannschaft hat das auf den Rasen gebracht, was erwartet wurde. Sie hat die taktische Marschtoute eingehalten, war von Anfang bis Ende druckvoll und überlegen.“ Das musste neidlos Gäste-Coach Mirko Schult anerkennen. „Ein gebrauchter Tag für uns. Frankfurt war dominant, hat sauber gewonnen. Das war nicht unsere Kragenweite.“

Die Platzherren ergriffen sofort die Initiative, suchten bei Preußen-Ballbesitz das aggressive Pressing und die Zweikämpfe – und sahen sich bald belohnt. Tom Rasser leistete mit präzisem Flachpass die Vorarbeit, Sandro Henning vollendete aus halblinker Position (8.). Auch nach der Führung zeigten sich die Frankfurter spielfreudig. Nach Zuspiel von Robin Grothe war Artur Aniol aber zu überrascht, konnte den Ball vor dem Torhüter nicht über die Linie stochern (10.).

Nach einer weiteren starken Szene des polnischen Angreifers auf der linken Seite verhakelten sich John Lukas Sauer und Preußen-Kapitän André Blazynski im Zweikampf vor der Torlinie. Der Blankenfelder Innenverteidiger wurde nach seiner Hüftprellung vom Trainer aus der „Knautschzone“ ins zentrale Mittelfeld beordert, tauschte den Platz mit  Niklas Gebauer und sorgte gleich mit zwei guten Distanzschüssen für kurze Lichtblicke der Gäste. Ähnliches hatte dann nur noch Marius Bieda zu bieten. Der linke Mittelfeldspieler scheiterte zweimal am Schlussmann (21./37.).

Das war‘s dann schon mit der ganzen offensiven Herrlichkeit des Landesliga-Aufsteigers, der einfach zu harmlos zu Werke ging. Da hatte man schon den Eindruck, dass er beim Favoriten von Anfang an auf Schadensbegrenzung aus war.

Das 2:0 nach einer halben Stunde besorgte dann doch Stürmer Aniol per Kopf nach einem weitergeleitete Einwurf von Henning. Einen Treffer gemacht, einen vorbereitet – der Arbeitsnachweis des Angreifers liest sich ordentlich.

Das 3:0 nach der Pause vollbrachte Robin Grothe. Der offensive rechte Mittelläufer zirkelte wieder einmal von links den Eckball gefährlich rein, genau auf den Fuß des unglücklichen Pascal Maschmann, der auf der Torlinie nicht mehr ausweichen konnte. Grothes dritter, direkt verwandelter Eckstoß (inklusive ein Pokal-Treffer gegen Neuruppin) in dieser Saison. Bei Gegnern dürfte er den Beinamen „Eckstoß-Monster“ weghaben.

Der Wermutstropfen im Becher der Freude: die Verletzung von Jung-Stürmer Henning. Bei einer Flanke von Mathias Reischert ging der 18-Jährige nach Ellbogencheck gegen den Hinterkopf zu Boden (80.). Die FCF-Verantworlichen vermuteten eine Retourkutsche von Innenverteidiger Maschmann nach einer verbalen Auseinandersetzung zwischen beiden in einer ansonsten äußerst fairen Begegnung. Drei Minuten später musste der immer noch benommene Henning mit einer leichten Gehirnerschütterung vom Platz. Die Frankfurter Offiziellen behalten sich vor, gegen diese Szene im Nachhinein noch vorzugehen. Zumindest ein Brief an die Staffelleitung wurde bereits verfasst.

Die Oderstädter, die ihr Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten, spulten in Unterzahl die restlichen Minuten nicht nur runter. Sie hatten durch Tobias Fiebig, der seinen 201. Einsatz für den 1. FC Frankfurt und dessen Vorgänger absolvierte, und Mathias Reischert sogar noch weitere Chancen. Hätten sie sich nicht einige Nachlässigkeiten im Zuspiel und beim Abschluss geleistet, wäre sogar ein höherer siebenter Saisonsieg möglich gewesen.

Quelle: https://www.moz.de/landkreise/oder-spree/frankfurt-oder/artikel9/dg/0/1/1691486/?fbclid=IwAR0CLQ7IjEMpE66eAS2S_MT-o-4ttffPJBpJ81HTOuuqRepisS-3rZiNZBU